Auf welcher Seite möchten Sie stehen?
Das am 21.08.2017 vom „Münsteraner Kreis“ veröffentlichte „Münsteraner Memorandum“ wirbelt viel Staub auf.
Alle wichtigen Medien scheinen die Chance zu nutzen, die Botschaft weiterzutragen, wie gefährlich „Komplementäre und Alternative Medizin“ sei.
Die Aussagen dieses Kreises, der sich aus Schulmedizinern zusammensetzt, sind eindeutig:
Während die wissenschaftsorientierte Medizin, wie oben skizziert, in ihren Diagnose-, Therapie- und Präventionskonzepten grundsätzlich rational überprüfbar sein will und ihre kontinuierliche wissenschaftliche Weiterentwicklung und Verbesserung anstrebt, d.h. fortschrittsfähig ist, bewegt sich das Heilpraktikerwesen überwiegend in einer Parallelwelt mit eigenen, meist dogmatisch tradierten Krankheits- und Heilkonzepten. Je nach Lehre enthalten diese mehr oder weniger wissenschaftlich unbegründete oder unhaltbare Elemente: Vielfach handelt es sich dabei um Glaubensüberzeugungen, von denen viele wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen oder durch die moderne Medizin empirisch widerlegt sind.
Die Schlussfolgerung aus diesen Axiomen ist:
Heilpraktiker sollen abgeschafft werden!
Der Text erregt in Heilpraktiker-Kreisen viel Unmut und leider fangen viele an „zurückzuschießen“, also mit vergleichbar einseitigen Vorwürfen zu antworten.
Ja, natürlich, auch mir fällt es schwer ruhig zu bleiben und die Vorwürfe nicht in der Luft zu zerreißen. Doch bin ich mir dessen bewusst: dieses re-aktionäre Verhalten entspringt meiner Konditionierung und steht einer konstruktiven Konsensfindung entgegen.
„Erst ignorierten sie uns. Dann verlachten sie uns. Dann bekämpften sie uns. Und dann waren sie immer schon dafür…“
Ich bin überzeugt, dass die verstärkte Energie, die zurzeit in den Medien darauf verwendet wird, das Ansehen der Heilpraktiker zu schmälern, ein gutes Zeichen dafür ist, dass wir kurz vor dem Durchbruch zu Anerkennung, Akzeptanz und Respekt stehen!
Wichtig ist nur, dass wir uns jetzt nicht selbst diskreditieren, sondern offen für einen fairen Dialog bleiben!
Sonst verschwenden wir unsere Energie in einem aussichtslosen Kampf – statt die Energie, die uns entgegen geschleudert wird, zu nutzen und das Beste daraus zu machen.
Wenn Fronten verhärtet sind, kann es keinen Frieden geben. Der kann nur entstehen, wenn beide Seiten sich auf eine Dritte Alternative einigen können.
Deshalb bitte ich alle Kollegen, die sich vom Münsteraner Memorandum getroffen fühlen:
- Lassen Sie sich nicht zu polemischen Äußerungen hinreißen.
- Machen Sie es sich zur Gewohnheit, die Kommentarfunktion unter entsprechenden Online-Artikeln zu nutzen. Schildern Sie darin ganz objektiv Ihre Erfahrungen mit ganzheitlichen Heilmethoden. Wenn möglich aus Patientensicht. (Wenn 40.000 Heilpraktiker Kommentare unter Artikel setzen, können die Kommentare der schulmedizinisch überzeugten Basher nicht mehr ins Gewicht fallen…)
- Lassen Sie uns zusammenhalten und gemeinsam einen Weg finden, wie wir wieder ein öffentlichkeitswirksames Sprachrohr für unseren Berufsstand finden. (Wenn Sie Ideen dazu haben, mailen Sie sie mir bitte.)
Warum das Münsteraner Memorandum eine Chance für uns ist
Selten war unser Berufsstand so erschüttert. Selten haben wir untereinander so viel Solidarität erlebt. Sogar der ewig-währende Zwist zwischen Einzelmittel-Homöopathen und Komplex-Homöopathen verblasst angesichts dieser Situation…
Endlich ist es an der Zeit, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren:
Auf unser gemeinsames Anliegen, den Menschen auf möglichst sanfte Weise zu mehr Gesundheit zu verhelfen und möglichen Schaden von ihnen abzuhalten.
Die Gesundheit unserer Patienten soll oberstes Gebot unseres Handelns sein.
Mein Aufruf:
Ich bitte alle
- Heilpraktiker,
- Fachärzte für Naturheilkunde,
- Patienten,
- Politiker,
- Experten der Gewaltfreien Kommunikation,
- Autoren,
- Redakteure,
- PR-Fachleute,
- Social-Media-Experten und
- Influencer,
denen die legale Ausübung der ganzheitlichen Heilmethoden (KAM, Komplementär- und Alternativmedizin) am Herzen liegt, sich bei mir zu melden. Ich möchte ein Netzwerk bilden und koordinieren zum Wohle Aller.
Wenn Sie sich in dieser Aufzählung nicht wiedergefunden haben, aber Sie kennen jemanden, auf den sie passt, dann schicken Sie ihm bitte den Link auf diese Seite. Vielen Dank!
Übrigens:
Rechtsanwalt Dr. René Sasse, spezialisiert auf Heilpraktikerrecht, hat im Auftrag des Berufs- und Fachverbands Freie Heilpraktiker e.V. ein Kurzgutachten über die aktuelle Lage des Heilpraktikerrechts erstellt.
Es wäre wünschenswert, wenn jeder Autor, der einen Artikel über Heilpraktiker schreiben will (positiv oder negativ), sich diese rechtlich abgesicherten Tatsachen vorher aneignen würde…
Von Herzen Danke !
Dies ist das erste Statement, welches ich gerne genauso unterschreibe.
Grüße
Markus Aspacher
Heilpraktiker für Psychotherapie
Ich bin Patient und bin froh, dass es Heilpraktiker und Fachärzte für Naturheilkunde gibt. Dies soll auch bitte weiterhin so bleiben.
Drehen wir doch den Spieß um und nutzen diese Publicity! Hören wir auf zu reagieren und fangen wir an, nicht nur die Verbandsjuristen zu Rate zu ziehen, sondern ziehen wir Marketingexperten und Werbepsychologen hinzu und machen aus der ganzen Geschichte eine gigantische Imagekampagne – im Zusammenschluss mit allen Verbänden! Wir sollten wahrnehmbarer werden und uns ebenfalls in Magazinen äußern. Und zwar zu all dem Nutzen, den unser Berufsstand bringt, zu den Vorteilen, die es durch uns gibt. Klären wir auf, und zwar laut und öffentlich. Wir sollten in den Talkshows auftreten, in den Nachrichten Thema und auf Plakaten zu sehen sein, Radiointerviews geben usw. Wir sollten jetzt wirklich aufstehen und für uns einstehen. Wir sollten ein positives Bild in den Köpfen der „breiten Masse“ erschaffen und vor allem angenehme Emotionen in den Menschen zum Beruf des Heilpraktikers erzeugen! Dann werden wir breiten Rückhalt erfahren, da bin ich mir sicher. (Dies ist ein Auszug aus einer Mail von mir an meinen Berufsverband vom 25.08.2017)
Wow, großartig! Das ist genau die richtige Einstellung, mit der wir so viel bewegen können!
Übertreiben Sie nicht ein wenig?
Also Herr Sperl meinen Sie nicht,dass Sie gerade schön übertreiben? Offensichtlich kennen Sie unsere Arbeit nicht. Wir wollen den Patienten helfen, wenn wir unsere Grenzen wahrnehmen, tun wir unsere PFLICHT, und schicken, diesen weiter zu einem Schulmediziner.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, woran es mangelt, dass Sie eine so einfache und sehr wohl differenzierte Art von Patientenbehandlungen, nicht verstehen.
Lieber Herr Mondello!
Als Editor habe ich mir die Freiheit genommen, Ihren letzten Satz zu streichen, weil ich es für kontraproduktiv halte, die Fronten zwischen Akademikern und Heilpraktikern noch zu verstärken.
(Zumal es genug Heilpraktiker gibt, die gleichzeitig Akademiker sind.)
Wir brauchen die Naturheilkunde , es wäre prima wenn wir mit der Schulmedizin zusammen arbeiten könnten . Gegenseitiger Respekt ist angesagt !
Polemik hat noch nie jemandem geholfen. Zum Wohle der Patienten sollten alle an einer gemeinsamen Lösung interessiert sein. Die Naturheilkunde gab es schon lange vor der Schulmedizin und in allen Kulturen. Das sollte man respektieren und sich dar auf besinnen, dass wir als Mensch ein Teíl der Natur sind.
Ich bin stolz darauf, Heilpraktikerin zu sein und freue mich für jeden meiner Patienten, dem ich helfen konnte gesund zu werden.
Das mache ich auch gerne komplementär zur sogenannten Schulmedizin und wünsche mir und allen Kolleginnen eine gute und faire Zusammenarbeit zum Wohle der PatientInnen.
Ich finde es wichtig, dass Patienten die freie Wahl haben, von wem sie sich behandeln lassen wollen, und das soll auch so bleiben!
Ich bin Heilpraktikerin und auch Innenarchitektin. Damals als ich studierte, ab 1983, hatten die Innenarchitekten in NRW noch das Bauvorlagerecht, wo sich dann die Architekten wegen Auftragsflaute stark gemacht hatten, dass den zukünftig fertigwerdenden Absolventen dieses Recht nicht mehr gewährt wird. Der Verband konnte das nicht verhindern und so wurde das Recht eingestampft.
Ähnlich jetzt bei den Heilpraktikern die Situation, wo die Ärzte das Klientelpotential der HPs für sich alleine generieren möchten. Dabei haben die Urahnen beiderlei Berufsgruppen vor dem Auftreten der Schulmedizin nur mit Hilfe von Naturheilverfahren und Naturheilmitteln Leiden und Krankheiten lindern und verhüten können und diese Erfahrungsheilkunde, die teilweise Hunderte von Jahren alt ist, weiterentwickelt.
Dieses Erbe darf nicht in den Staub getreten werden aufgrund der Handlung einiger weniger, die gegen ihre Sorgfaltspflicht verstoßen haben – denn dieses Vorgehen trifft auf beide Berufsgruppen, bzw. alle Berufsgruppen, nicht nur im Gesundheitsbereich zu (auch der Automechaniker, der bei den Bremsen Fehler in der Montage macht, gefährdet Leben).
Es ist viel mehr das Augenmerk darauf zu richten, dass der Bürger, der mit Hilfe seines Heilpraktikers Gesundheitsprävention betreibt, die gesetzlichen Kassen entlastet als der Patient, der häufig zum Arzt geht, weil es ja „nichts kostet“.
Und jeder verantwortungsbewusste Heilpraktiker schickt seine Patienten zum Arzt, wenn er erkennt, dass hinter dem Leiden mehr als nur eine harmlose Gesundheitsstörung bzw. eine ernste Krankheit steht. Das haben alle gelernt und sind dem verpflichtet, damit der Volksgesundheit kein Schaden entsteht. Daher ist der Heilpraktiker, ebenso wie andere Therapeuten auch, für das gesamte Gesundheitssystem ein unentbehrlicher Faktor.
Wenn die Ärtzeschaft uns abschaffen möchte, sollte sie doch einfach so gut arbeiten, daß uns niemand mehr konsultiert.
Die armen Ärzte! Wie sollen sie das denn in einem System, in dem sie pro Patient nur 8 Minuten für die Behandlung haben? Solange das Gesundheitssystem an sich nicht völlig umgebaut wird, werden Heilpraktiker weiterhin dringend benötigt werden!
Konsultieren, Praxis, Diagnose, Anamnese , Stethoskop: Sie schmücken sich mit dem Vokabular derjenigen, die Sie gerne wären…
Wieso wären? Sind! Dipl .phil Romanist ich bin Dr. phil. Philosophie und habe ganz nach Faust auch Medizin studiert mit heißem Bemühen 😉 Doch das lag mir nicht! Ich habe eine Dissertation in Philosophie und Medizin geschrieben und meine Erfahrungen als ganzheitliche Therapeutin eingebracht. Ich bin seit 20 Jahren Heilpraktikerin und bin stolz darauf, ich möchte nicht Ärztin sein. Es braucht Menschen, die sich um die Ganzheitlichkeit bemühen und andere Ansätze in der Denkweise, wie Menschen zu behandeln seien, einbringen. Es sind nämlich diejenigen unsere Patienten, welche von den Ärzten oftmals aufgegeben wurden, wo sollten diejenigen Ihrer Meinung nach denn hin, wenn uns uns nicht mehr gibt?
Durch Kommentare auf diesem Niveau disqualifizieren Sie sich selbst. Von einem studierten Mann hätte ich weitaus mehr erwartet, konstruktive Beiträge, Respekt vor Mitmenschen und Fachwissen zum Thema zum Beispiel. Leider können Sie keine meiner Erwartungen erfüllen. Diskreditieren Sie sich nur weiter selbst. Ist ja ein öffentliches Forum.
Und wieder wird in alten Feindbildern rumgewühlt. Haben wir nichts besseres zu tun in unserer heutigen Zeit?
Wäre es nicht viel wichtiger, wenn sich Naturheilkunde und Schulmedizin ergänzen würden?
Ich schicke meine Patienten gerne zum Schulmediziner, wenn eine umfassende Diagnostik wichtig ist. Ausserdem arbeite ich schon seit einigen Jahren mit einem Kinderwunschzentrum zusammen. Ich suche immer noch nach einer Frauenärztin für eine Zusammenarbeit. Leider gestaltet sich das noch etwas schwierig, denn anscheindend glauben die meisten Schulmediziner, dass wir ihnen etwas wegnehmen möchten. Doch geht es nicht letztendlich um Ergänzung zum Wohle des Patienten?
Und sollte der Mensch nicht im Mittelpunkt unserer aller Arbeit stehen?
Im Übrigen entscheidet der Patient, was gut für ihn ist und wo er sich gut aufgehoben fühlt. So waren es letztendlich auch die Patientinnen, die für die Zusammenarbeit mit dem Kinderwunschzentrum „gesorgt“ haben.
Co-Creation ist Zukunft, liebe Ärzte und Heilpraktiker
Liebe Frau Wagener!
Ja, es ist wirklich Zeit, dass die beiden Seiten aufhören zu kämpfen und ihren Fokus auf das Wichtige richten:
Wie können wir gemeinsam für das höchstmögliche Wohl unserer Patienten arbeiten?
Danke, dass Sie mir so aus dem Herzen sprechen!
Die Deutsche Heilpraktikerschule hat Einfühlsames Marketing https://heilpraktiker-marketing.com/muensteraner-memorandum/ hier geteilt: https://deutsche-heilpraktikerschule.de/linkliste
HeilpraktikerInnen in Deutschland sammeln zunehmend Menschen als Kunden, die sich durch die sach – und fachkundige Betreuung und Behandlung durch Psychologen und Psychiater, die sie eigentlich brauchen, stigmatisiert und als krank etikettiert fühlen würden und die sie deshalb meiden.
Davon, dass HeilpraktikerInnen bei ihren Kundinnen und Kunden, weil diese entsprechend auffällig sind, regelmäßig zu psychologischen / psychiatrischen Befunden kommen, ohne sie – mangels Kompetenz – pflichtgemäß an sach – und fachkundige Therapeuten / Ärzte / SchulmedizinerInnen weiterzuverweisen, müssen Sie ausgehen. Diese Frösche werden den Sumpf nicht trocken legen, in dem sie flächendeckend ihre Industrie und ihr lukratives Geschäft betreiben.
Die Schäden, die dabei angerichtet werden, dürften wohl kaum zu überschätzen sein.
Lieber Dr. Jekyll,
ich finde es äußerst interessant, dass Sie davon ausgehen, dass Heilpraktiker-Patienten durchweg Betreuung durch Psychologen und Psychiater benötigten – sprich dass sie alle verrückt seien.
Sie haben sich ein interessantes Pseudonym gewählt. Trotzdem wage ich es nicht, Sie zu pathologisieren und Ihnen eine multiple Persönlichkeit zu diagnostizieren. Wenn ich es täte, würde ich Ihnen natürlich sofort raten einen Psychiater aufzusuchen.
Warum „muss“ ich davon ausgehen, dass Heilpraktiker ihre Patienten nicht an andere Therapeuten weiterschicken?
Die ganze Ausbildung und Prüfung der Heilpraktiker zielt darauf ab, die Grenzen zu erkennen, wann es notwendig ist einen Patienten zum Arzt zu schicken.
Sie scheinen ja vom Fach zu sein. Erklären Sie mir bitte mal eins:
Die ganze Diskussion scheint aus monetären Beweggründen aufgekommen zu sein. Schon im Münsteraner Memorandum wird das Wort „Wettbewerb“ benutzt und auch Sie sprechen ganz gezielt von Heilpraktiker-„Kunden“ und einem lukrativen Geschäft.
Den meisten Heilpraktikern, die ich kenne – und ich habe mit sehr vielen gesprochen – fällt es äußerst schwer ihre Praxis als Unternehmen zu sehen. Viele würden am liebsten kostenlos behandeln, weil sie sich als Diener der Menschen betrachten und Geld als notwendiges Übel betrachten, das man nunmal zum Leben braucht.
Nur ein geringer Prozentsatz der Heilpraktiker verdient richtig viel Geld mit der Praxis. Mag sein, dass es unter jenen auch ein paar schwarze Schafe gibt, die die HP-Prüfung nur gemacht haben, um Menschen das Geld aus den Taschen zu ziehen.
Doch das ist die absolute Ausnahme.
Woher kommt eigentlich der Gedanke seitens der Schulmedizin, Heilpraktiker seien auf Geld aus? Ist das die Retourkutsche für das – längst überholte – Gerücht, Ärzte hätten nur Medizin studiert, weil man da so viel Geld mit verdienen kann?
Wenn es Ihnen tatsächlich darum gehen sollte, das Geld selbst einzunehmen, das Patienten sonst beim Heilpraktiker ausgeben, dann fragen Sie sich doch mal, ob sich das wirklich rechnen würde.
Ist es nicht eher das kaputt-reformierte Gesundheitssystem, das den Krankenkassen verbietet, Ihnen das Geld zu zahlen, das Sie verdienen?
Sie können gar nicht diagnostizieren, da Sie keine Ärztin sind. Das nur mal am Rande. Und ja, auch ich denke : Menschen, die zum Heilpraktiker gehen, können entweder nicht klar denken, oder wären noch virtuelle 20 Jahren als gesund durchgegangen. Der Münsteraner Kreis will die Medizin , der viele Fehler unterlaufen, verbessern. Er will Menschen UND deren Kinder vor Scharlatanen schützen. Wer als HP arbeiten will, sollte vorher Medizin studiert haben. Um Geld geht es nicht , denn das Wenige was HP verdienen , ist irrelevant. Das gesamte System sollte reformiert werden. Am besten ohne HP, bei denen es für Medizin wohl nicht gereicht hat.
Lieber Herr Sperl,
ich halte es auch für sehr wichtig, die Welt vor Scharlatanen zu schützen.
Der Gesetzgeber hat sich sicher etwas dabei gedacht, als er Heilpraktikern – im Gegensatz zu Apothekern und Physiotherapeuten das Recht gegeben hat zu diagnostizieren und zu behandeln.
Und er hat sich etwas dabei gedacht, in der Heilpraktikerüberprüfung die Fächer Anatomie, Pathologie, Physiologie, etc. auf Niveau des Physikums (=Vordiplom) des Medizinstudiums abzufragen.
Meiner Ansicht nach reicht das völlig, um Menschen zu behandeln. Es geht schließlich um Naturheilkunde, nicht um Nierentransplantationen.
Der Gesetzgeber von 1939? Ihre Behauptung „Niveau des Physikums“ ist ein Witz. Wäre das so , gäbe es nicht so viele HP. Man muss überhaupt keine Prüfung ablegen, wenn man privat abrechnet. Hauptschul-Abschluss reicht. Problem ist das Dunning-Kruger-Syndrom und Ihre Kunden , die Ihnen glauben. Das Heilpraktikertum ist ein Skandal.
Lieber Herr Sperl,
bevor Sie solche Aussagen treffen, sollten Sie zwischen Hörensagen und Wahrheit unterscheiden. Sonst unterstellt man Ihnen auch noch as Dunning-Kruger-Syndrom…
§ 1 (1) Heilpraktikergesetz:
„Wer die Heilkunde, ohne als Arzt bestallt zu sein, ausüben will, bedarf dazu der Erlaubnis.“
§ 5 Heilpraktikergesetz:
„Wer, ohne zur Ausübung des ärztlichen Berufs berechtigt zu sein und ohne eine Erlaubnis nach § 1 zu besitzen, die Heilkunde ausübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“
§ 2 der Ersten Durchführungsverordnung zum Gesetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung (Heilpraktikergesetz):
(1) Die Erlaubnis wird nicht erteilt,
a) wenn der Antragsteller das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hat,
b) wenn er nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt,
c) (weggefallen)
d) wenn er nicht mindestens abgeschlossene Volksschulbildung nachweisen kann,
e) (weggefallen)
f) wenn sich aus Tatsachen ergibt, daß ihm die … sittliche Zuverlässigkeit fehlt, insbesondere, wenn schwere strafrechtliche oder sittliche Verfehlungen vorliegen,
g) wenn er in gesundheitlicher Hinsicht zur Ausübung des Berufs ungeeignet ist,
h) wenn mit Sicherheit anzunehmen ist, daß er die Heilkunde neben einem anderen Beruf ausüben wird,
i) wenn sich aus einer Überprüfung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Antragstellers durch das Gesundheitsamt ergibt, daß die Ausübung der Heilkunde durch den Betreffenden eine Gefahr für die Volksgesundheit bedeuten würde.
Die Gesundheitsämter haben strenge Vorstellungen davon, wann eine „Gefahr für die Volksgesundheit“ vorliegt. Deshalb liegt die Durchfallquote für die schriftliche Prüfung bei ca. 75% (so war es zumindest 2002, als ich die Prüfung gemacht habe). Die Durchfallquote der darauffolgenden mündlichen Prüfung variiert von Amtsarzt zu Amtsarzt. Es gab damals Kreise, wo sie bei 97% lag. Deshalb befürworte ich es, dass ab 2018 die Anforderungen vereinheitlicht werden.
Was das Thema „Gesetzgeber von 1939“ angeht, verweise ich auf die historische Darstellung von Rechtsanwalt Dr. Sasse: http://www.sasse-heilpraktikerrecht.de/aktuelles/details.php?Kunde=1122&Modul=3&ID=19567
Der Gesetzgeber von 1939? „Auf dem Niveau des Physikums“. Das ist ja ein Witz. Da lacht ja jeder Medizinstudent. Wenn das so wäre, gabe es nicht so viele HP. Eigentlich genügt der Hauptschulabschluss, um privat abzurechnen. Ich selbst könnte mich morgen HP nennen…
„HeilpraktikerInnen in Deutschland sammeln zunehmend Menschen als Kunden, die sich durch die sach – und fachkundige Betreuung und Behandlung durch Psychologen und Psychiater, die sie eigentlich brauchen, stigmatisiert und als krank etikettiert fühlen würden und die sie deshalb meiden.“
Sie konstruieren hier schlichtweg einen Sachverhalt, der mit der tatsächlichen Realität nichts zu tun hat: Angedeutet soll hier also sein, dass Patienten, die Heilpraktiker aufsuchen, in Wirklichkeit schon allein deshalb als psychisch auffällig bis psychiatrisch krank eingestuft werden müssten. Sie bedienen sich hierbei zudem schwarzer Rhetorik: Eine zur Schau gestellte Charakterschwäche ekelhaftester Art, verzeihen Sie meine Direktheit.
„Davon, dass HeilpraktikerInnen bei ihren Kundinnen und Kunden, weil diese entsprechend auffällig sind, regelmäßig zu psychologischen / psychiatrischen Befunden kommen, ohne sie – mangels Kompetenz – pflichtgemäß an sach – und fachkundige Therapeuten / Ärzte / SchulmedizinerInnen weiterzuverweisen, müssen Sie ausgehen.“
Nein, davon muss niemand ausgehen. Erstens ist diese Aussage eine schlichte Fortsetzung Ihrer obigen schwarzrhetorisch hinterlegten Unterstellung bezüglich des Heilpraktikerklientels – der nachweislich einfach nur stumpfsinnig ist, im Zweifelsfall sogar Ausdruck einer zumindest im Ansatz bestehenden dissozialen Persönlichkeitssörung sein könnte. Zweitens werden tatsächlich psychiatrisch auffällige Patienten, die es natürlich auch mal geben kann, natürlich sehr wohl an entsprechende Fachbetreuung empfohlen.
„Die Schäden, die dabei angerichtet werden, dürften wohl kaum zu überschätzen sein.“
Im Gegensatz zu Ihren völlig frei erfundenen Interpretationen bezüglich des Klientels von Heilpraktikern ist allein folgendes eine tatsächlich korrekte Aussage:
Die Schäden, die durch die „Betreuung“ im Rahmen „universitärer Medizin“ angerichtet werden sind derart ENORM und zahlenmässig derart ABARTIG AUSUFERND – nachweislich – dass wir über das vergleichsweise völlig zu vernachlässigende Schadenspotenzial der Heilpraktikerschaft nicht auch nur ansatzweise nachdenken müssten.
Wer durch einen HP gesund wird , wäre es auch von ganz allein geworden. Wer Heilpraktiker werden will , sollte vorher Medizin studiert haben. Laien kann man nicht an Menschen lassen.
Sehr geehrter Herr Sperl,
ich bin seit 30 Jahren Heilpraktiker und möchte Ihnen, der anscheinend über keinerlei Erfahrung verfügt, einen Einblick in die tägliche Praxis geben. Ich habe tausende Patienten behandelt und kann diagnostizieren, dies gehört zu unserer Ausbildung. Über klinische Untersuchungen bis zu umfangreichen Labor (Blut, Urin, Stuhl) stehen uns viele diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung. Ich habe einigen Menschen das Leben gerettet, was diese jederzeit bestätigen werden. Zu meinem Klientel gehören viele Akademiker (Ingenieure, Informatiker, Juristen, Abgeordnete). Wenn ich denen die Thesen vom Münsteraner Kreis vorlege, ernte ich ungläubiges Kopfschütteln über soviel Unwissenheit und Unkenntnis. Ich arbeite 60 Stunden Vollzeit und bin wochenlang im Voraus ausgebucht. Ihre Behauptung die Menschen wären auch ohne Behandlung gesund geworden ist nicht zutreffend. Viele kommen bereits mit einem ganzen Ordner gefüllt mit klinischenhen Vorbefunden ohne eine erfolgreiche Therapie bekommen zu haben. Es gibt viele Krankheitsbilder, für die es keine spezielle schulmedizinische Therapie gibt. Durch ganzheitliche Ansätze kann diesen Menschen trotzdem oft geholfen werden. Der Angriff auf unseren Berufsstand geht völlig an der Realität vorbei. Der Heilpraktiker ist für Millionen Menschen jährlich eine wichtige Anlaufstelle.
M
Vielen Dank für Ihre klare Aussage, Herr Ullrich!
Frau Emen, das Anführen von Gesetzestexten sagt nichts aus über die Qualität der HP. Ich selbst könnte mich morgen ungestraft HP nennen. Das tue ich aber aus wissenschaftlichem Verantwortungsbewußtsein nicht. Sicherlich wären all die Menschen auch ohne Ihr Zutun gesund geworden. Eine Ausbildung müssen Sie doch gar nicht absolvieren. Sie müssen nur älter als 25 sein, Hauptschulabschluß (!), ein paar Fragen. Sicherlich gibt es viele Menschen, denen die Medizin nicht helfen kann. Und auch ein Gespräch mit einem Freund kann viel bewirken. Daß Sie allerdings Diagnosen stellen können, Herr Ullrich, bezweifle ich. Schließlich ist ja die Lehre der HP widersprüchlich und inkohärent. Beispiel Irisdiagnose. Dunkelfeld. Globuli. Bioresonanz. Zahlreiche Studien zeigen, daß dies Humbug ist. Um zu praktizieren, müssen Sie lediglich zeigen, daß Sie keine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellen. Das ist ungefähr so, wie wenn ich Ihnen einen Pilotenschein gebe, und sage: nach Mallorca dürfen Sie die Leute aber nicht fliegen. Aber ansonsten gehören die Passagiere Ihnen. Wenn Sie Menschen behandeln, bedeutet das ja nicht, daß Sie das können. Auch ich kann 30 Jahre lang Leute behandeln. Na und? An Frau Emen: Die Durchfallquote von 75% zeigt ja wohl nicht, wie schwer die Prüfung ist, sondern wie schlecht die Bewerber. Stellen Sie sich eine Durchfallquote in dieser Höhe an einer medizinischen Fakultät vor. Es ist wie es ist: HP sollte nur werden können, wer Medizin studiert hat. Wissen Sie, warum die Nationalsozialisten (die größten Esoteriker der Geschichte) den HP eingeführt haben? Weil es nicht genug Ärzte gab. Schließlich sind Juden sehr intelligent, und die Nazis haben die jüdischen Ärzte alle vertrieben oder umgebracht. In keinem Land der Welt gibt es HP. Nur in Deutschland. Ein Skandal.
Mit der Historik sind Sie aber auch nicht zwingend bewandert! Es gibt in sehr vielen Ländern Heilpraktiker. Was echauffieren Sie sich eigentlich so? Wessen Sprachrohr möchten Sie sein? So richtig sich auskennen tun Sie sich auch nicht. In England z.B. sind Heilpraktiker an Krankenhäusern tätig, in der Schweiz gibt es den HP auch. sogar in Italien, da heisst es auch im italienisch sprechenden Raum : „Heilpraktiker“. In einigen Staaten in den USA gibt es den Naturopthic Doctor ND = Heilpraktiker. Ich gebe ihnen in einem Punkt recht, es bräuchte auch in Deutschland eine Ausbildung in Naturheilkunde. Das muss nicht an der Uni sein, in der Schweiz gibt es ab jetzt den Eidgenössisch Dipl. Heilpraktiker und demnächst auch einen Master in Medizin. Wer Medizin studiert, wird Arzt, wer Naturheilkunde studiert, Heilpraktiker.
„Ich selbst könnte mich morgen ungestraft HP nennen.“
Nein, Herr Sperl, das dürften Sie natürlich nicht. Die Führung dieser Berufsbezeichnung setzt die Erlaubnis gemäß § 1 HPG voraus.
„Daß Sie allerdings Diagnosen stellen können, Herr Ullrich, bezweifle ich. Schließlich ist ja die Lehre der HP widersprüchlich und inkohärent.“
Das kann er als Heilpraktiker nicht nur, das muss er sogar. Ihre persönliche Meinung, dass es sich bei einzelnen willkürlich herausgegriffenen Verfahren der durchaus sehr viel mehr umfassenden Naturheilkunde um „Humbug“ handle, interessiert dabei nicht auch nur ein winziges Bisschen.
„Es ist wie es ist: HP sollte nur werden können, wer Medizin studiert hat.“
Hier stellt sich zunächst die Frage, in welchem Kontext Sie den Ausdruck „studieren“ ansetzen. Denn HP studieren – im eigentlichgen Sinn des Wortes – in aller Regel durchaus tatsächlich die Medizin im Sinne der Naturheilkunde im weitesten Auffassungsbereich (natürlich gibt es Ausnahmen).
Da Sie allerdings das universitäre Medizinstudium meinen muss ich Ihnen <mitteilen: Auch hier haben Sie natürlich Unrecht. Das Spezialgebiet des Heilpraktikers – eben die Naturheilkunde im weitesten Sinne – setzt einen vollkommen eigenständigen und obendrein individuell angepassten Lernprozess voraus. Das ist der Vielgestaltigkeit der Naturheilkunde ebenso geschuldet, wie der unterschiedlichen Persönlichkeiten und Interessensgebiete, die nun mal typisch für Menschen sind, die einen solchen Lebensweg einschlagen. Ein verpflichtendes Medizinstudium im Sinne des universitären Studienganges wäre im Gegenteil das Ende der Naturheilkunde, wie wir sie kennen. Zwischen der vielgestaltigen Naturheilkunde und der universitären Medizin gibt es gemeinsame Berührungspunkte. "Ersetzen" oder auch nur federführend regulieren kann und darf universitäre Medizin die Naturheilkunde jedoch nicht, damit natürlich auch nicht den Heilpraktikerberuf.
"Wissen Sie, warum die Nationalsozialisten (die größten Esoteriker der Geschichte) den HP eingeführt haben? Weil es nicht genug Ärzte gab."
Alle Achtung, derart hahnebücherne Behauptungen liest man selten. Eine bemerkenswerte Unkenntnis deutscher Gesetzesgeschichte, die hier zur Schau gestellt wird.
Ich denke nicht, dass ein medizinischer und naturheilkundlicher Laie, wie Sie es offensichtlich sind, Herr Diplom Philologe, Romanist/Anglizist Sperl, hier irgend etwas Sinngebendes mitzureden habe. Wen oder was Menschen „an sich heran lassen sollen dürften“ und wen oder was nicht, das entscheiden schon mal genau diese Menschen selbst. Allein an dieser Stelle bewiesenen Gefühls für die Grundrechte eines jeden Menschen Ihrerseits erübrigt sich weiteres Eingehen auf Ihre schwarzrethorische Unterstellung, HP seien „Laien“.
Wie arrogant kann man sein die Lebenswege der Menschen sind doch sehr verschieden.Was heiß denn dann kann man ja gleich mit Hauptschulabschluss, machen mehre Studiengänge einen zu einem besseren Menschen.
Sehr geehrter Herr Sperl,
Ihr Wissen diesbezüglich hat Mängel, die Nationalsozialisten haben zwar einiges reformiert – allerdings war das Ziel den Hp als Beruf auszurotten. Es ist interessant, wie sie Dinge be- und verurteilen ohne entsprechendes Hintergrundwissen. Aber philosophieren gehört ja zu ihrem Beruf. Jeder kann und darf seine eigenen Erfahrungen sammeln. Ich selbst arbeite sehr erfolgreich auf ITS und in eigener Praxis. Daher weiss ich die Synergie beider Systeme zum Wohl des Patienten sehr zu schätzen. Selbst Ärzte gehören zu meinen Patienten. Wenn sie ein Problem mit Heilpraktikern haben ist es einfach ihr Problem. Leute wie sie tangieren mich und meine Kollegen wenig – unsere Zeit ist dafür schlichtweg zu wertvoll. Meine Erfahrung über viele Jahre hinweg ist, dass Leute, die früher gezweifelt haben irgendwann kommen und nach Möglichkeiten der komplementären Unterstützung fragen – jeder darf seine eigenen Erfahrungen sammeln und dazulernen.
Don’t feed the troll
Ich möchte beide Seiten zur Mäßigung aufrufen!
Es macht keinen Sinn Polemik mit Gegenpolemik zu beantworten.
Ich behalte mir vor, zukünftige Kommentare nicht zu veröffentlichen, wenn sie Anschuldigungen jeglicher Art enthalten.
Ich verstehe es, wenn sich jemand ärgert, weil eine geäußerte Meinung dem eigenen Weltbild entspricht.
Doch im Interesse der Patienten ist es wichtig auf einen Konsens hinzuarbeiten, statt sich gegenseitig die Schwächen vorzuhalten.
https://youtu.be/BkUnxgaopA4
Herr Röpti, individuell angepasstes Studieren ist kein Studieren. Da passt sich wohl die Lehre dem Studenten an? Studieren kann man nur bei Professoren. Wer vorher Medizin studiert hat, ist ein kleineres Risiko. Frau Unger: befassen Sie sich mit der Geschichte des HP in Deutschland nach 39.Herr Röpti: Ein Philologe ist naturheilkundlicher Laie wie Sie, kann aber wissenschaftlich arbeiten. Jemand, der Diagnosen stellen muss, muss das nicht unbedingt können. Im besten Fall liegt er richtig. Frau Dr. Heitz: Die Ausbildung in den genannten Ländern ist besser. Frau Polz, auch ich kenne hervorragende Hauptschüler, die später tolle Berufe ausgeübt haben und sogar Uni-Abschlüsse ablegten.
Im Übrigen tut es mir sehr leid, wenn ich hier jemandem auf den Schlips (oder das Stethoskop) getreten habe. Ein Troll bin ich nicht. Ich bin eben begeisterter Wissenschaftler. Sie alle sollten die Stärke zur gepflegten Auseinandersetzung besitzen. Mich bedrängt das Voranschreiten der Wissenschaftsfeindlichkeit hier in Deutschland. Beispiel Impfgegner. Ich gehe davon aus, dass Sie alle das Beste wollen, doch befinden Sie sich insofern auf dem falschen Weg, als Sie die Wissenschaft als unfähig sehen, komplexe Zusammenhänge zu erkennen. Für mich wirken Globuli über den Placebo-Effekt: Auch wenn die Mutter mit dem warmen Glas Honigmilch ins Zimmer kommt, fühlt man sich gleich besser. Ich bleibe dabei: Wer an Patienten herangehen will, sollte unbedingt vorher wissenschaftlich studiert haben. Die Palette der HP ist zu weit gefächert und zu unsystematisch. Die Prüfungen sind zu leicht. Daher unterstütze ich den Münsteraner Kreis und die gwup.
Lieber Herr Sperl,
vielen Dank, dass Sie einen anderen Ton angeschlagen haben.
Ich kann Sie gut verstehen. Ich habe die ersten 30 Jahre meines Lebens auch gedacht, ich könne mich nur auf die Schulmedizin verlassen. Und die brauchte ich auch, bei dem schlimmen Asthma, das ich hatte.
Durch gutes Zureden meiner Freundin bin ich dann in einer persönlichen Krise doch mal zu einer Homöopathin gegangen, obwohl ich aus einem Artikel im Spiegel wusste, dass in den Globuli „nix drin“ ist. Seit meinem Chemie-LK war ich von Wissenschaft begeistert (obwohl ich dann Informatik statt Chemie studiert habe.)
Als die Heilpraktikerin mir zum Ende unseres sehr erhellenden Gesprächs drei Zuckerkügelchen unter die Nase hielt, dachte ich: „Naja, nützt ja nix, aber schaden kann es auch nix.“
Wie überrascht war ich, dass dieses „Placebo“ mein Allgemeinbefinden schlagartig verbesserte!
Ich bin dann weiter zu der Dame gegangen. „Kollateral“-Effekt war, dass ich im nächsten Sommer mein Asthma los war, dass mir 15 Jahre das Leben schwer gemacht hatte!
So bin ich damals vom „Saulus“ zum „Paulus“ geworden. Es ist für mich tatsächlich eine Glaubensfrage, weil ich die Wirkung der Homöopathie nicht erklären kann. Aber ihren Segen habe ich am eigenen Leib gespürt.
Ich will Sie nicht missionieren. Ich freue mich schon, wenn wir auf Augenhöhe diskutieren und uns einig sind, dass es uns um das Wohl der Patienten geht.
Liebe Frau Ermen,
bitte löschen Sie den zweiten Beitrag von mir, da ich keinesfalls unnötige Polemik in diese Diskussion einbringen möchte.
(Anmerkung: das habe ich gemacht. G.E.)
Wenn ich vorher gesehen hätte, das bereits andere Kollegen sehr gute und treffende Kommentare verfaßt haben, hätte ich auch nicht mehr geschrieben.
Sie haben völlig recht mit einer Konsenssuche im Sinne der Patienten, da bin ich zu 100% bei Ihnen. Leider gibt es aber Personen, die keinerlei Interesse an einem Konsens, sondern einzig an der Abschaffung unserer Therapiefreiheit oder gleich unserer gesamten Existenz besitzen.
Dies wird subtil in den Medien vorbereitet (Tote beim Heilpraktiker durch Krebsbehandlung, Drogenexperiment bei Heilpraktikerseminar, gefährliche Heilpraktikertherapien bei angeblicher Mitrochondropathie, Heilpraktiker dürfen nicht mehr spritzen, weil sie es nicht lernen (Deutscher Ärztetag)).
Das diese Aussagen durchweg unvollständig und/oder einfach nur gelogen sind, kommt beim Leser nicht an. Wenn wir uns weiter wegducken, wird dies in der öffentlichen Wahrnehmung als Eingeständnis verstanden. Die meisten Menschen können mit dem Berufsbild des Heilpraktikers nichts anfangen oder verbinden ganz falsche Vorstellungen mit uns, was auch an unserem breiten Therapiespektrum liegt. Deswegen denke ich, dass manchmal sehr klare und deutliche Ansagen nötig sind, nicht weil wir uns persönlich getroffen fühlen, darüber können wir stehen, sondern weil für Dritte sonst ein falsches Bild entsteht. Diese „Dritten“, also die Menschen, die nicht bereits zu uns kommen, sondern die mit uns eigentlich keine konkrete Vorstellung verbinden, dürfen aus meiner Sicht nicht den falschen Darstellungen in der Presse/Foren überlassen werden, denn ich glaube, dass deren Meinung früher oder später für unser Fortbestehen eine große Rolle spielen wird.
Deswegen finde ich die Idee Ihres Netzwerkes, insbesondere auch die Bemühung um transparente und positive Darstellung in der Presse eine hervorragende Idee, denn seit Herrn Köhnlechner findet sich davon in der Presse rein garnichts mehr.
Liebe Grüße