Als beim Workshop eine Teilnehmerin diesen Satz sagte, ging ein Raunen der Zustimmung durch den Raum:
„Ich habe so viel investiert. Jetzt möchte ich endlich entlohnt werden!“
Ja, Heilpraktiker ist ein wunderschöner Beruf, hoch ethisch und äußerst sinnvoll. Man bekommt so viel Dankbarkeit von seinen zufriedenen Patienten. Was will man denn mehr?
Wer sich ernsthaft ausrechnet, wieviel Zeit und Geld er in seine Ausbildung investiert hat, wieviele Prüfungsgebühren geflossen sind, bis endlich diese verflixt schwierige Prüfung bestanden war und was es gekostet hat die Praxis einzurichten(*), kommt schon einmal ins Grübeln:
Ist das alles? Soll ich von Luft und Liebe leben? Ich habe meinen Job aufgegeben, weil ich davon geträumt habe, mein Geld mit einer Arbeit zu verdienen, die mich erfüllt. Erfüllung ist da – aber wo bleibt das Geld?
Leider ist den meisten Heilpraktiker-Anwärtern nicht bewusst, was es bedeutet, sich als Heilpraktiker selbstständig zu machen. Überhaupt – sich selbstständig zu machen.
Es gibt ja den Spruch, als Selbstständiger arbeite man „selbst und ständig“, aber was bedeutet das?
Den wenigsten Heilpraktikern ist bewusst, dass die wichtigste Aufgabe eines Selbstständigen darin besteht, Kunden zu akquirieren.
Man kann ja schlecht das Telefonbuch durchtelefonieren und fragen:
„Hallo, fühlen Sie sich krank? Wollen Sie sich von mir behandeln lassen?“
Viele fangen an, panisch an ihrer Situation etwas ändern zu wollen und kommen auf alle möglichen Ideen, die nicht fruchten. Dann wird wieder viel investiert – an der falschen Stelle!
Ein Gleichnis
Wenn Sie verzweifelt versuchen an der falschen Stelle zu strampeln, ist das so wie mit dem Mann, der unter einer Straßenlaterne auf dem Pflaster herumkriecht. Ein Passant kommt vorbei und fragt: Was machen Sie denn da? – Ich habe meinen Schlüssel verloren! Da geht auch der Passant auf die Knie und hilft dabei zu suchen. Nach 10 Minuten fragt er: sind Sie sicher, dass Sie den Schlüssel hier verloren haben? – Nein, eigentlich dort drüben. Aber da ist es so dunkel, deshalb suche ich lieber unter der Laterne…
Was können Sie also gezielt tun, wenn die Einnahmen nicht so sprudeln, wie Sie sich das wünschen?
Wichtig ist, dass Ihnen bewusst wird, was der Engpass in Ihrer Situation ist:
- Fehlen Ihnen Patienten oder zahlen die Kommenden zu wenig?
- Nehmen Sie gut kalkulierte Preise?
- Haben die Menschen Ihrer Gegend überhaupt die Möglichkeit, von Ihnen zu erfahren?
- Werben Sie für Ihre Praxis oder verlassen Sie sich auf Weiterempfehlungen?
- Kommen Ihre Patienten überhaupt auf die Idee, Sie zu empfehlen?
- Gibt es Interessenten, die sich nicht für eine Behandlung entscheiden können?
- Wie können Sie ihnen die Entscheidung erleichtern?
- Wie hoch sind Ihre Kosten?
- Könnten Sie für den Anfang als Untermieter in einer anderen Praxis starten?
- Welche Werbekosten rentieren sich und welche nicht? Was könnten Sie alternativ machen?
- Haben Sie zu viel investiert, also Ihre Ausbildungskosten unnötig in die Höhe getrieben?
- (Darüber habe ich Ihnen ja letzte Woche einen Artikel geschrieben)
Wenn Sie erkannt haben, wo der Engpass ist, sollten Sie ganz gezielt an dieser Stellschraube drehen. Wie können Sie diesen Aspekt verbessern?
Gerne helfe ich Ihnen dabei, den Engpass zu finden. Das machen wir in einer telefonischen Marketing-Anamnese. Sie dauert etwa eine Stunde und darin beleuchten wir Ihre Situation ganz genau. Und natürlich gebe ich Ihnen erste Ideen, wie Sie Ihren Engpass beseitigen können, damit der Patientenstrom endlich sprudeln kann!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in Ihrer Praxis und die Erkenntnis, was die wichtigste Stellschraube für Ihren Praxiserfolg ist!
Herzliche Grüße
Gabriele Ermen
(*) Da bin ich ja vor zwei Wochen schon drauf eingegangen im Rahmen des Artikels „Was ist der richtige Preis„
P.S.: Bitte tun Sie mir einen Gefallen, wenn Ihnen der Artikel gefallen hat: Am linken Bildschirmrand sind Buttons, mit denen Sie ihn in verschiedenen sozialen Netzwerken oder als Email teilen können. Bitte posten Sie ihn in Ihrem Lieblings-Netzwerk oder mailen Sie ihn an die Kollegen, die Ihnen zum Artikel einfallen. Vielen Dank!
Nächste Woche geht es dann um die Herausforderung:
Meine Patienten wollen nicht so viel zahlen
Die Frage von letzter Woche lautete: