Archiv - November 2016

Wie erreiche ich Patienten?

Wie erreiche ich Patienten

Die wichtigste Frage, die vielen Heilpraktikern unter den Nägeln brennt, ist:

Wie erreiche ich Patienten?

Denn was nützt es, wenn Sie hochqualifiziert sind, eine toll eingerichtete Praxis haben, voller Motivation sind – und dann erfährt niemand von Ihnen?

Wie jeder Selbstständiger sind auch Sie selbst dafür zuständig, Arbeit zu bekommen.

Deshalb hier ein paar Tipps:

1. Mund-zu-Mund-Propaganda

Das zählt bei vielen immer noch als die einzig wahre Methode um als Heilpraktiker erfolgreich zu werden. Tatsache ist: Bei den meisten funktioniert es nicht. Unabhängig davon, wie gut sie sind. Denn vielen Patienten ist es peinlich, anderen zu erzählen, dass sie Geld für ihre Gesundheit ausgeben.
Oder sie kommen einfach nicht auf die Idee, Sie weiterzuempfehlen.

Deshalb: Bitten Sie Ihre zufriedenen Patienten explizit um diesen Gefallen. Wer mit Ihnen zufrieden ist, wird sich so gerne revanchieren. Er braucht nur ein Tipps von Ihnen, was er seinen Freunden sagen kann.

2. Webseite

In der heutigen Zeit suchen die meisten Menschen über das Internet nach Handwerkern, Gitarrenunterricht – aber auch nach Heilpraktikern.

Und wenn Sie jemandem persönlich empfohlen werden, ist es auch wahrscheinlich, dass er sich dann erst noch Ihre Webseite anschaut, ob sie ihn überzeugt.

Deshalb: Achten Sie darauf, dass Ihre Webseite das liefert, was Ihr potenzieller Patient wissen will. Nämlich eine Antwort auf die Frage: Macht es für mich Sinn, zu diesem Heilpraktiker zu gehen? (Das ist natürlich eine kleine Herausforderung, weil Sie keine Heilversprechen abgeben dürfen.)

3. Flyer

Die Wirkung von Flyern wird oft überschätzt. Branchenübergreifend sagt man: man muss 1000 Flyer verteilen um 3 Kunden zu bekommen. Da die Berufsordnung der Heilpraktiker verbietet, Flyer in Briefkästen zu werfen oder hinter Scheibenwischer zu klemmen, ist es gar nicht so einfach, 1000 Flyer an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Sie dürfen zwar in Geschäften Flyer auslegen, wenn der Inhaber es erlaubt, aber da gehen sie oft in der Masse anderer Flyer unter.

Besser wirken Flyer, wenn sie persönlich übergeben werden. Von Ihnen selbst oder einem Fürsprecher.

Deshalb: überlegen Sie, mit wem Sie kooperieren können, wer Ihre Flyer seinen Kunden ans Herz legen würde. Und legen Sie sich für die Anfrage ein paar gute Argumente zurecht, welchen Nutzen die Person davon hat!

4. Vorträge

Vorträge können Ihre Sichtbarkeit deutlich erhöhen – wenn sie das Interesse der Zielgruppe wecken. Aus Zuhörern zahlende Patienten zu machen, wird Ihnen nur gelingen, wenn Sie im Vortrag das Bedürfnis wecken sich behandeln zu lassen.

Deshalb: Suchen Sie einen interessanten Titel für Ihren Vortrag, stimmen Sie ihn auf die Zuhörerschaft ab und bringen Sie Beispiele aus dem Alltag der Zuhörer.

5. Anzeigen

Ja, Sie dürfen Anzeigen schalten, nicht nur wenn Sie in Urlaub gehen. Aber: eine einzige Anzeige wird meist nicht wahrgenommen. Es ist eine gewisse Wiederholung nötig, damit sie den Zeitungslesern auffällt. Und: Es muss etwas drin stehen, das neugierig macht. Einfach nur die Auflistung Ihrer Methoden wird selten reichen.

Deshalb: Schalten Sie Anzeigen öfter und/oder kombinieren Sie sie mit einem redaktionellen Beitrag. Bringen Sie ein Schlagwort (z.B. Abnehmen, Heuschnupfen, etc.), das eine bestimmte Anzahl von Lesern anspricht. Die Patienten melden sich nur, wenn sie merken, dass Ihr Angebot etwas mit ihrem Leben zu tun hat.

Herzliche Grüße

Gabriele Ermen

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Nächste Woche geht es dann um die Frage:

Was tun, wenn der Patientenstrom immer wieder abbricht?